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„Ein Lied kann alles verändern“

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Rapmusik aus Salzburg, ja die gibt es. Doch wie hört sie sich an? Am 20. April können sich Fans selbst überzeugen.

Nachts an einer Tankstelle in Salzburg Süd. Im Hintergrund der Untersberg. Szenenwechsel: Jetzt rappt Maximilian „Maxim“ Leikermoser ein paar Kilometer weiter in Hallein.

Es ist wieder nachts. Dieses Mal im Festspielbezirk der Mozartstadt. Erst sieht der Zuseher hinter Rapper Robert Nesta Marley alias „Rio“ das Festpielhaus, dann den Dom.

„Borgata“, Demir Kahteran entscheidet sich für die Unterführung der Eisenbahnbrücke am Elisabethkai. Er steht vor dem Mercedes eines Freundes und hat eine geliehenen Spielzeug-Kalaschnikow im Arm.

Maximilian „Maxim“ Leikermoser, Robert Nesta Marley alias „Rio“ und Demir „Borgata“ Kahteran. Foto: Anna Boschner

Was alle drei Szenen gemeinsam haben: Sie stellen Ausschnitte von Musikvideos von Salzburger Rappern dar. Rap aus Salzburg? Ja den gibt es.

Die berühmtesten Beispiele sind wohl die Rapper „Dame“ und „Train D-Lay“ sowie das Kollektiv „Hanuschplatzflow“. Sie haben sich längst auch über die österreichische Grenze hinaus einen Namen gemacht.

Am 20. April treten im Jazzit Salzburger Newcomer auf. Drei davon sind die Rapper aus den beschriebenen Musikvideos. Auch sie wollen „ins große deutsche Geschäft hineinkommen“. Dafür reiche ein gutes Lied und das Leben wäre ein anderes, sind sich die Salzburger sicher.

Maximilian „Maxim“ Leikermoser, Robert Nesta Marley alias „Rio“ und Demir „Borgata“ Kahteran. Foto: Anna Boschner

Das Salzburger Fenster trifft die drei Rapper bei Robert Nesta Marley zuhause im Wohnzimmer. Dort ist sein Studio. Und dort entstehen seine Videos und die vieler seiner Kollegen. Denn: Marley, der tatsächlich nach der Reggae-Legende benannt wurde, rappt nicht nur, er ist ebenfalls Musikproduzent. Den Künsternamen „Rio“ hat er seit zwei Jahren, zuvor war er unter dem Namen „C-Black“ bekannt.

Nacheinander zeigen Leikermoser, Kahteran und Marley auf einem großen Bildschirm ihre Musikvideos. Bei manchen Szenen lachen sie, werfen sich anerkennende Bemerkungen zu. Jedes Lied ist anders, mal Gangster-Rap, mal Oldschool. Der eine wirkt aggressiv, der andere fast melodisch.

Auch eine Rapperin tritt an

So unterschiedlich die Lieder auch sind, in vielen der Videos bedienen sich die Rapper der gleichen Klischees der Szene.

„Mit Joints, teuren Autos, Tänzerinnen und in schicken Wohnungen wird im Video eine ganz bestimmte Atmosphäre geschaffen“, sagt Kahteran. Leikermoser ergänzt: „Ich denke, dass sich Rap nur verkaufen lässt, wenn man diesen Gangster-Anschein vermittelt.“ In ihrem Fall funktioniere das auch mit geliehenen Autos, eine für einen Tag über Airbnb gemietete Wohnung und der eigenen Freundin als Tänzerin im Musikvideo.

Jenny Erabor rappt in ihrem ersten Musikvideo. Das Lied hat den Titel „Modus“. Foto: Viktor Becker

Neben „Maxim“, „Rio“ und „Borgata“ treten bei „Salzburg lebt“ noch acht weitere Salzburger Rapper auf. Jenny Erabor ist die einzige Frau in der Runde. In der vergangenen Woche hat die 18-Jährige ihren ersten Song veröffentlicht. Im Video setzt sie – anders als ihre männlichen Kollegen.

Rapmusik aus Salzburg gibt es bei „Salzburg lebt“ am 20. April ab 22 Uhr im Jazzit.

Anna Boschner


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