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Zu zweit fahren zahlt sich aus

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Wals-Siezenheim macht als erste Gemeinde bei Ummadum mit. Wer über die App Mitfahrgelegenheiten anbietet, wird belohnt.

Leise rollt der Renault Zoe die Straße entlang. Wenn Ernst Offner aufs Gas steigt, beschleunigt sein Elektroauto erstaunlich schnell, und das ohne Lärm und ohne Abgase. Ab Herbst bietet Offner auf der jungen Mobilitätsplattform „Ummadum“ Mitfahrgelegenheiten in seinem Auto an. Über die kostenlose Ummadum-App kommen in Salzburg ab September Fahrer jeden Autotyps und Mitfahrer zusammen.

Die Gage: 10 Cent pro Kilometer und Mitfahrer

Das Ganze zahlt sich aus. Für die Umwelt, da in bestehenden Autos statt nur einer Person zwei oder mehr sitzen. Für alle Verkehrsteilnehmer, da weniger Verkehr entsteht. Für Betriebe – sie brauchen weniger Mitarbeiterparkplätze und können sich als Arbeitgeber profilieren, indem sie Mobilitätspunkte ausgeben. Am meisten zieht vielleicht die Belohnung für die Fahrer. Sie erhalten pro Kilometer und Mitfahrer zehn Cent in Form von Punkten. Mit denen sollten Fahrer wie Ernst Offner schon bald in Geschäften in Wals-Siezenheim einkaufen können.„Hoffentlich machen viele Gemeinden und Arbeitgeber mit und verteilen Punkte, mit denen die Leute Mitfahrten buchen können“, sagt der Grünen-Politiker mit Blick auf die vielen Einpendler zu den Großbetrieben in Wals-Siezenheim.

Umweltfreundliche Lösung für die Pendler

Als erste Salzburger Gemeinde kauft Wals-Siezenheim für rund 12.000 Euro Ummadum-Punkte und verteilt diese ab Herbst an die Bewohner. Die in Tirol ansässige „Ummadum Service GmbH“ war an die Gemeinde herangetreten und hatte diese rasch überzeugt. Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) meint: „Wenn wir durch die App neue Beifahrer gewinnen, wäre das sehr gut!“

Philip Steiner (Ummadum): „Wir bekommen positive Signale. Start ist im Herbst“ Bild: privat

Beifahrer, Fahrer, Gemeinden und große Arbeitgeber für die Mitfahrbörse samt Belohnungssystem zu begeistern, daran arbeitet Philip Steiner derzeit. Als ein Gesellschafter des Start-Ups stellt der Elsbethener Unternehmensberater in Gemeindestuben, Politikerbüros und bei Arbeitgebern die Initiative vor. Einer der größten Arbeitgeber, das Land, könnte anbeißen. „Unsere Beamten untersuchen gerade, inwieweit die App für uns Sinn macht“, sagt Christoph Bayrhammer, Sprecher von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Die Idee finde man gut. Ende August werde man sich wieder treffen.

„Wir haben schon einige positive Signale bekommen“, schildert Steiner die Stimmung in Gemeinden rund um und in Salzburg. Besonderes Interesse zeige Grödig. Die Flachgauer Gemeinde ließ jüngst auch mit einem 125 Euro-Zuschuss zur 365 Euro-Öffi-Jahreskarte aufhorchen. „Zizerlweise“ bei Ummadum einzusteigen, wäre gar nicht gut, meint Ernst Offner. Nur wenn rasch viele Arbeitgeber und Gemeinden Mobilitätspunkte an Mitarbeiter bzw. Bürger verteilten, kämen auch zahlreiche Fahrgemeinschaften zusammen.

Mitmachen kann bei der Mitfahrbörse ab September jeder, auch wenn dessen Gemeinde (noch) nicht kooperiert.

Nähere Informationen auf www.ummadum.com

Von Sabine Tschalyj

Bild oben: Ernst Offner bietet Mitfahrt im E-Auto an. Bild: Sabine Tschalyj


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