Helmut Naderer will noch einmal antreten. Seine Kassen sind prall gefüllt.
Als Team Stronach zog man 2013 mit drei Mandaten in den Salzburger Landtag ein. Inzwischen hat die Truppe sich durch Streit und Austritte aufgelöst. Der langjährige Klubchef Helmut Naderer will es aber noch einmal wissen: Seine Liste „Freie Wähler Salzburg“ werde bei der Wahl am 22. April antreten. Man habe die Unterstützungserklärungen außer im Tennengau und Lungau beisammen und werde demnächst die Kandidaten vorstellen, so Naderer vorige Woche zum SF. Für das Unterfangen steht reichlich Geld zur Verfügung. Laut dem Finanzressort des Landes erhielten das Team Stronach/Freie Wähler von 2013 bis 2018 insgesamt 3,5 Millionen Euro – wovon die Parteienförderung 2,3 Mill. Euro und die Klubförderung 1,2 Mill. Euro ausmachen.
„Parteienförderung gehört der Partei“
Naderers Ex-Kollegen Otto Konrad und Hans Mayr wollen Naderer bekanntlich stürzen, die SN berichteten. Am 12. März wird der zweite Versuch bei einer Klubsitzung gestartet. Sollte Naderer wieder nicht reagieren, so Konrad zum SF, werde er sich zum Klubchef wählen lassen und den Landtagspräsidenten darüber informieren. Es gehe ihm einzig und allein um eine Frage: „Ich will wissen, was ist mit den Steuergeldern geschehen? Naderer sagt, er ist außer dem Rechnungshof niemandem Rechenschaft schuldig. Ich sage: Auch die Bevölkerung hat ein Recht, das zu wissen.“ Sein Interesse sei nicht Mayrs Wahlkampf geschuldet, er scheide aus der Politik aus, betont Konrad.
Was sagt nun Helmut Naderer zur Frage nach dem Geld?
„Alles konform abgerechnet“
Er habe Geld gespart, „weil ich ein sparsamer Kaufmann bin. Es sind mehr als 5000 Euro da, wir können uns einen Wahlkampf leisten“, so Naderer. Die Versuche seiner Ex-Parteifreunde sehe er sportlich. Anpatzen lasse er sich nicht. „Ich sehe nicht im Geringsten ein, dass ich über Summen Auskunft gebe. Ich habe keinen einzigen Cent genommen, der uns nicht zusteht. Ich habe alles Rechnungshof-konform abgerechnet und vorgelegt. Ich werde regelmäßig kontrolliert.“ Und überhaupt: „Sage ich, es ist wenig da, sagen die Leute, wir haben alles verblasen. Sage ich, es ist viel da, ist es auch negativ. Ich werde in jedem Fall politisch hingerichtet.“ Noch ein Versuch um eine sachliche Antwort – Naderer: „Wir hatten die vollen Kosten für sechs Partei- und Klubangestellte und diverse sinnlose Verträge. Wir haben Mieten, Einschaltungen und Sonstiges bezahlt.“
Klar sei: „Die Parteienförderung gehört der Partei.“ Man werde zu gegebener Zeit darüber befinden, was mit dem Geld geschieht. Sollte Naderers Liste übrigens scheitern, erhält sie Wahlkampfkosten rückerstattet.
Sonja Wenger