Sag ja nicht Fahrrad zu ihm! Das Fatbike ist der neueste Renner in Salzburgs Winterwelt. Auch der „Herminator“ hat es schon probiert.
„Die Dinger sind einfach geil“, bringt es Stefan Tschiggerl von der Skischule Hermann Maier in Flachau auf den Punkt. „Mit den breiten Reifen hast du Grip, egal ob du auf Pulverschnee oder auf einer vereisten Piste fährst.“ Mit etwas Fahrkönnen komme man damit überall hin. Denn die 4.5 Zoll dicken Reifen mit einem Luftdruck von nur 0,5 bar überrollen alles.
Seit einem Jahr hat die Skischule Fatbikes im Programm – in der E-Bike-Variante. Damit sei das Fahren im Tiefschnee (konditionell) kein Problem. Auch Hermann Maier habe die E-Fatbikes schon ausprobiert. Dieser bevorzuge aber Fahrräder ohne Motor. Tschiggerl: „Der Hermann strampelt lieber.“
Während Fatbike-Wintertouren im Salzburger Land erst vereinzelt angeboten werden, etwa in Obertauern oder unweit der Landesgrenze in Schladming, gibt es in Flachau gleich drei Anbieter. Rupert Pichler von der Ski- und Snowboardschule Fun & Pro war der erste, der die trendigen Bikes in die Pongauer Gemeinde geholt hat.
Er setzt auf Fatbikes ohne E-Antrieb: „Wir machen seit 20 Jahren im Sommer geführte Mountainbike-Touren. Bei einem Bikemeeting entdeckte ich dann die Fatbikes. Damit kann man im Sommer super Singletrails fahren, aber auch für das Fahren am Strand, für Sanddünen und eben für den Schnee sind sie perfekt.“

In Flachau werden Fatbike-Wintertouren angeboten. Man kann mit diesen am verschneiten Radweg genauso fahren wie im (leichten) Tiefschnee. Fotos: Tourismusverband Flachau / wildbild
Sicheres Fahrgefühl
Die Räder stammen ursprünglich aus Alaska. Seit dem Vorjahr sind sie bei uns in jedem größeren Radgeschäft erhältlich.
Fatbikes werden im Winter gern von Mountainbikern getestet, aber auch von Skifahrern, die einmal etwas anderes machen wollen, weiß Pichler. Für Kinder sind Fatbikes ab ca. zwölf Jahren geeignet (ab 140 cm ). Wer denkt, die Dinger seien gefährlich, dem hält Pichler entgegen: „Mit Fatbikes fährt man sicher. Auch auf verschneiten Radwegen.“
Man kann die Räder ausleihen und sich selbst auf Erkundungstour begeben oder eine geführte Tour buchen. Drei Mal die Woche bietet Pro & Snow zweistündige Touren an – rauf zum Winter- oder Sattelbauern oder zum Schloss Höch.
Je nach Strecke werden 200 bis 400 Höhenmeter überwunden, runter geht es teils auf privaten Rodelbahnen. Die Eigentümer haben ihr Einverständnis gegeben. Denn wie immer bei Sport in der freien Natur, braucht es auch hier Rücksichtnahme. Nur weil man überall fahren kann, heißt das nicht, dass man überall fahren darf und soll.
Von Petra Suchanek