Braune Umtriebe am Wallersee. Justizminister soll klären: Wo ist die Anzeige verblieben?
Der SPÖ-Parlamentsklub reagiert nun auf den Bericht im Salzburger Fenster (18. September 2018) über die braunen Umtriebe am Wallersee. Wie berichtet, soll an verschiedenen Campingplätzen Hitlers Geburtstag gefeiert worden sein, Zeugen berichteten von offen präsentierten Gegenständen mit NS-Symbolik.
Dumme Folklore?
Die aus Ried stammende Abgeordnete Sabine Schatz hat an Justizminister Josef Moser nun eine Anfrage gestellt. Es gibt bekanntlich auch eine anonyme Anzeige an die Staatsanwaltschaft Salzburg, deren Verbleib jedoch unklar ist. Schatz will wissen, ob die Sachverhaltsdarstellung bei der Anklagebehörde eingegangen ist. Und falls nicht, ob aufgrund des SF-Berichts Ermittlungshandlungen gesetzt wurden. Es handle sich um Verstöße gegen das Verbotsgesetz, wenn „der deutsche Gruß gezeigt“ werde oder Geschenke und Sportgeräte mit NS-Insignien kursierten.
Zeugen, die zufällig in eine solche „Führer-Feier“ gerieten, hatten geschildert, dass eine Handvoll Leute an einem Tisch saß, der mit einer Hakenkreuzfahne als Tischtuch dekoriert war. Eine Person sei als „Gauleiter“ begrüßt worden. Anschließend sei eine Torte vorbeigetragen worden, die deutlich erkennbar mit SS-Runen verziert war. Die Zeugen hatten übrigens samt und sonders Angst, dass sie durch ihre Aussagen Schaden erleiden könnten.
Kick des Verbotenen
Die „Fenster“-Geschichte hat viele Reaktionen ausgelöst. Weitere Zeugen meldeten sich, meinten, das beschriebene Milieu gebe es. Diese Personen seien jedoch „sicher keine Nazis“, der Kick für sie sei einfach, „dass es verboten ist“.
Karl Öllinger, früherer Grünen-Abgeordneter und Betreiber der Plattform „Stoppt die Rechten“, ist skeptisch. „Es mag ja sein, dass da was Spätpubertäres dabei ist. Wenn die Zeugen sich aber mehr fürchten als die, die diesen Kult betreiben, ist das mehr als eine dumme Folklore.“
sw