Die rosa-lila Zeit beim Obst hat ja schon mit Himbeeren und Kirschen begonnen. Gerade reifen die Brombeeren reifen.
Jetzt, später im Sommer, werden die Farben noch intensiver und verlocken uns zum Ernten. Sogar die Weinlese kündigt sich im Pinzgau schon an! Aber zurück zu den Brombeeren: Am besten schmecken die kleinen, wilden Brombeeren. Praktischer zum Ernten sind natürlich die kultivierten. Die reifen immer überfallsartig. So viel Brombeerkuchen kann auch wieder keiner essen. Da ist immer ein wenig die Frage: Was machen wir mit den Brombeeren?
Zuerst fällt mir der Brombeerlikör ein. Weil in der Volksmedizin hat der Ansatzschnaps und alles, was daraus noch entstehen kann, hohes Ansehen. Das geht schnell, schmeckt gut und noch dazu hilft der Alkohol mit, damit wir die wertvollen Farbstoffe gut vom Darm ins Blut bekommen. Die Brombeere enthält Anthocyane, das sind Pflanzenfarben aus der chemischen Gruppe der Polyphenole. Die Anthocyane sind mit dem Rotwein berühmt geworden, weil der so gut für die Gesundheit sein soll und auch die Weinbauern viel für die Gesundheit tun möchten.
Anthocyane sind schöne, dunkelrote und lila Farbstoffe, die von Kirschen, schwarzen Johannisbeeren und anderen Früchten und Kräutern extra gebildet werden, um Samenträger anzulocken. Deshalb können wir die Kerne einfach auf die Wiese spucken, weil das der ursprüngliche Sinn der Anlockung ist. Und am allerbesten schmecken diese Früchte sowieso frisch. Die Farbstoffe werden besonders gut resorbiert, wenn da noch ein paar Bakterien mithelfen.
Wir können uns also eine Brombeer-Buttermilch machen, die wunderschön ausschaut, hervorragend schmeckt, den Darmbakterien eine Freude macht und durch die Anthocyane antioxidativ wirkt: einen halben Liter Buttermilch mit einem Viertelkilo Brombeeren, Vanillezucker und 2 EL Holundersirup (oder Honig nach Geschmack) mixen und genießen!
Karin Buchart, Kräuter- und Heilpflanzenexpertin, Ernährungswissenschafterin, www.buchart.at
Bild: Pixabay