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Zuhören statt Lesen: Neue App erleichtert das Lernen

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Die App „Audvice“ bietet Plattform für Sprachaufnahmen des Prüfungsstoffes.

Sophia Ostler sitzt in einem lichtdurchfluteten Seminarraum in der Fachhochschule in Kuchl. Prüfungsunterlagen liegen ausgebreitet vor der Studentin. Auf grünen und gelben Papieren hat sie sich alles notiert, was sie für den kommenden Test wissen muss. Ostler studiert Design- und Produktmanagement im dritten Semester.

Sophia Ostler studiert an der Fachhochschule. Die Lernapp „Audvice“ verwendete sie zum ersten Mal innerhalb einer Lehrveranstaltung. Foto: Anna Boschner

Doch die Studentin lernt heuer nicht nur mithilfe ihrer schriftlichen Unterlagen. An der Fachhochschule wird seit April die App „Audvice“ getestet – unterstützt vom FH Startup Center. Und so funktioniert die App: Die Studierenden fassen den Prüfungsstoff zusammen und sprechen diesen mithilfe der Aufnahmefunktion ein.
Die App ist zudem eine Plattform: die Studenten können auch auf die Audiodateien ihrer Kommilitonen zugreifen. „Ziel ist es, eine Audiothek an studienrelevanten Tracks und Playlists zu schaffen, aus der benötigte Lerninhalte schnell und einfach abrufbar sind“, sagt App-Entwicklerin Sophie Bolzer.
Freilich können die Audiodateien auch ohne die App aufgenommen und geteilt werden. Der Vorteil der App sei jedoch, dass die Tracks in Listen sortiert werden können und eine Aufnahme maximal sechs Minuten lang sein darf. „Damit müssen die Themen auf den Punkt gebracht werden und außerdem ist die Hemmschwelle geringer, die Dateien tatsächlich auch anzuhören“, sagt Bolzer. Die Idee hinter Audvice ist es, Tracks zu verschiedenen Themen direkt mit der App aufzunehmen und dadurch für alle Nutzer verfügbar zu machen. Den Einfall für Audvice hatte Bolzer während ihrer eigenen Studienzeit.

Bild: Anna Boschner

Die Aufnahmen sind maximal sechs Minuten lang

„Lesen ist zwar immer noch die beliebteste Lernmethode von Studenten, doch Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit sich Inhalte dadurch zu merken nur bei etwa 30 Prozent liegt.“ Durch das zusätzliche Anhören von kurzen Aufnahmen steige der Wert auf bis zu 50 Prozent. „Spricht man die Inhalte auch noch selbst, wie beim Aufnehmen, hat man sogar eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit. Kontinuierliches Wiederholen verbessert die Merkfähigkeit um weitere zehn Prozent“, erklärt Bolzer. Deshalb hat sie im August 2018 zusammen mit Erfan Ebrahimnia die App gegründet. Seit April ist sie als App für iOS und Android verfügbar. „Wir haben Audvice zunächst an der FH getestet und sie deshalb kaum beworben.“ Seit September sei jedoch die Testphase beendet und die App für alle Studenten einsatzbereit.

App-Entwickler Sophie Bolzer und Erfan Ebrahimnia. Bild: Audvice

Im vergangenen Wintersemester setzte Professorin Petra Meyer in einer Lehrveranstaltung des Studiengangs Betriebswirtschaft die App ein. „Die App war einfach zu handhaben. Die Studenten waren begeistert.“ Für die Professorin ist Audvice eine moderne Alternative und Ergänzung im Unterricht. „Der Bonus ist, dass das Wissen ganz leicht und zu jeder Zeit auch für andere zugänglich ist.“
Sophia Bolzer und Erfan Ebrahimnia arbeiten derzeit an neuen Funktionen der App, die die Kommunikation zwischen den Fachhochschulen ermöglichen soll. „Damit können wir exklusive Audiotheken für deren Studierende und Lehrende bereitstellen.“

Anna Boschner


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