Marcel Hirscher ist im Sport-Olymp angekommen. Seine Goldmedaillen katapultieren ihn auch finanziell in neue Sphären. Die ÖOC-Prämie von 16.000 Euro ist nur ein Nebengeräusch.
Der Salzburger verdient schon Millionen – und bleibt seinen Sponsoren auch im Triumph treu. Insider taxieren das Jahreseinkommen von Marcel Hirscher auf bis zu vier Mill. Euro brutto. Die Preisgelder des Weltskiverbandes FIS machen dabei nur einen kleineren Teil aus – in der sehr erfolgreichen Saison 2016/17 waren es 450.000 Euro. Den Rest überweisen Sponsoren. Und für die ist Marcel Hirscher nach seinen Goldmedaillen in Südkorea noch einmal interessanter geworden.
„Ein Olympiasieg ist für einen Sportler ein Jackpot“, sagt ein Salzburger Sportmanager, der mehrere Weltcup-Skifahrer unter Vertrag hat. „Dieser Titel ist extrem prestigeträchtig und er bleibt ein Leben lang. Wie ein Gütesiegel.“
Wie viel eine Goldmedaille konkret wert ist, könne man nicht pauschal sagen. „Der Werbewert steigt grob geschätzt um 50 bis 100 Prozent.“ Im Falle eines Marcel Hirscher sei es aufgrund des bereits sehr hohen Niveaus weniger, beim bisher unbekannten Rodler David Gleirscher sicher mehr, so der Experte. In die nächsten Verhandlungen mit Sponsoren könne man jedenfalls mit breiter Brust gehen. „Olympiagold – und zwar wirklich nur Gold – verleiht einen Mythos, an dem viele Unternehmen teilhaben wollen.“
Wie viel Raiffeisen, Atomic oder Audi für Hirscher zahlen, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Dem Vernehmen nach kassieren der Szene-Dominator und sein weibliches Pendant Mikaela Shiffrin ein Drittel des Rennsportbudgets von Atomic, inklusive Prämien sollen die beiden jenseits der Eine-Million-Euro-Marke zu Buche schlagen.
Auch Kopfsponsor Raiffeisen schweigt zu Zahlen, eine Summe von bis zu einer Million Euro samt Prämien wird von Szenekennern kolportiert. Raiffeisen-Verantwortliche haben mehrmals betont, Hirscher wie zuvor Hermann Maier langfristig und über das Karriereende hinaus an Raiffeisen binden zu wollen. Hirschers aktueller Vertrag endet zur Jahresmitte und dürfte nun noch teurer werden.
Oder will Hirscher gar die Seiten wechseln? Sein Manager Stefan Illek, winkt ab: „Die Details (in Sachen Raiffeisen, Anm.) unterliegen unserer Verschwiegenheit, nur soviel darf ich verraten: Sein Kopfsponsor wird sich nicht verändern.“ Generell wolle man den bestehenden Partnern treu bleiben. Illek: „Marcel darf hervorragende Marken zu seinen Partnern zählen. Weitere sind nicht vorgesehen, denn wenn man für etwas stehen möchte, darf man die eigene Marke nicht verwässern.“
Zum selben Preis wie bisher wird es Hirscher aber kaum geben. „Natürlich steigert ein Olympiasieg Marcels Marktwert. Zugegeben ist er national gesehen eher ausgereizt, doch international hat er ihn auf alle Fälle erweitert … und Olympia 2018 ist noch nicht zu Ende“, sagt Illek.
Zuletzt lag der angesprochene Werbewert Marcel Hirschers bei 6,1 Millionen Euro. Das war vor der Saison – und vor den olympischen Triumphen.